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Atomkraft in Österreich
Seit den 1950er Jahren war die Atomkraft in Österreich ein Thema. Insgesamt sollten drei Kraftwerke gebaut werden, die Volksabstimmung 1978 hat diese Pläne gestoppt. Doch es gibt noch viel zu tun.
Kraftwerk Zwentendorf - eine Kurzgeschichte
- 1958: Die Standortsuche für Atomkraftwerke in Österreich beginnt.
- 1969: Der Bau des Kernkraftwerks Zwentendorf wird genehmigt. Geplant ist ein Siedewasserreaktor (Nettoleistung von 692 Megawatt). Errichter und Betreiber ist die Gemeinschaftskernkraftwerk Tullnerfeld Ges.m.b.H. (GKT)
- 1972: Spatenstich am 4. April 1972. In den kommenden 5 Jahren wird emsig gebaut.
- 1976: Der Energieplan sieht insgesamt drei Kernkraftwerke in Österreich vor - Zwentendorf, St. Pantaleon-Erla und St. Andrä.
- November 1978: Viele Proteste und Demonstrationen führen zur Volksabstimmung am 5. November. Das Ergebnis: 1.576.839 WählerInnen oder 49,53 Prozent sind für eine Inbetriebnahme, 1.606.308 WählerInnen oder 50,47 Prozent sind dagegen.
- Dezember 1978: Beschluss Atomsperrgesetz - zukünftig darf es in Österreich kein Atomkraftwerk ohne einer Volksabstimmung geben.
- 1985: Die Gesellschafter liquidieren die Betreibergesellschaft (Gemeinschaftskraftwerk Tullnerfeld GesmbH).
- 1986: Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl am 26. April wird die Ablehnung der Atomkraft gesellschaftlicher Konsens.
- 1999: Das Bundesverfassungsgesetz für ein atomfreies Österreich wird einstimmig im Parlament beschlossen. Die Nutzung von Kernkraft zur Energiegewinnung und der Bau entsprechender Anlagen ist damit verboten und das Atomsperrgesetz erlangt Verfassungsrang.
- 2005: Kauf des AKWs durch die EVN. Das Kraftwerk dient heute als Trainingszentrum, Sonnenkraftwerk und Eventlocation.
- 2015: Das erste Etappen-Ziel ist geschafft! Seit 2015 wird in Niederösterreich jährlich so viel Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt, wie wir verbrauchen.
- 2018: Wir feiern 40 Jahre Anti-Atom!
Atomkraft weltweit
Auch wenn sich die österreichische Bevölkerung dagegen entschieden hat, weltweit werden noch immer Kraftwerke errichtet. In 30 Ländern sind aktuell rund 440 Atomkraftwerke in Betrieb, in den letzten 10 Jahren stieg die installierte Leistung um 5 Prozent. Diese Entwicklung ist fatal, denn:
- Atomkraft ist gefährlich
- Atomkraft ist nicht wirtschaftlich
- Das Müllproblem ist nach wie vor ungelöst!
Hier finden Sie mehr Informationen und Argumente gegen die Atomkraft.