Freiwillige zählten Kuhschellen
Tausende Kuhschellen in der Wachau und im Marchfeld wurden bei einem Laienmonitoring gezählt. Erfreuliches Ergebnis: 2025 ist ein sehr gutes Kuhschellenjahr.
Tausende Kuhschellen in der Wachau und im Marchfeld wurden bei einem Laienmonitoring gezählt.
Die Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ organisierte im Auftrag des Landes NÖ als zentrale Koordinationsstelle der Schutzgebietsbetreuung NÖ das Laienmonitoring in Niederösterreich. Es wurde dazu ein Netzwerk von 26 Freiwilligen aufgebaut, um die Großen Kuhschellen (Pulsatilla grandis), die Schwarzen Wiesen-Küchenschellen (Pulsatilla pratensis subsp. nigricans) und später im Jahr seltene Orchideen auf hochwertigen Naturschutzflächen in der Wachau und im Marchfeld zu erheben. Die Funde wurden mit einer eigens dafür entwickelten App dokumentiert. Weitere Unterstützung beim Laienmonitoring gab es von den Naturpark-Mittelschulen in Emmersdorf und Spitz und vom Montessori Campus in Marchegg.
Erfolgskontrolle von Pflegemaßnahmen
Kuhschellen und Orchideen sind seltene Pflanzen und in Niederösterreich gefährdet. Sie haben ganz spezielle Anforderungen an ihre Lebensräume. So brauchen Kuhschellen flachgründige, trockene Lebensräume, wie sie beispielsweise auf den Trockenrasen der Wachau und im Marchfeld zu finden sind. Um die Lebensräume der Kuhschellen und Orchideen zu erhalten, sind Pflegemaßnahmen in Form von regelmäßiger später Mahd oder Beweidung notwendig. Das Monitoring zeigt, ob die Pflegemaßnahmen erfolgreich sind. Kommen die seltenen Pflanzen auf den ausgewählten Trockenrasenflächen vor, ist das ein Indikator für erfolgreiche Naturschutzarbeit.
Niederösterreich ist eines der wichtigsten Verbreitungsgebiete der Schwarzen Kuhschelle in Österreich.
2025 ist ein sehr gutes Kuhschellenjahr
Heuer konnten mit rund 10.000 Kuhschellen ganz besonders viele dieser prächtigen Frühlingsboten von den Freiwilligen gezählt werden. Die Vermutung liegt nahe, dass die extensive und behutsame Bewirtschaftung bei den meisten dieser hochwertigen Naturschutzflächen Erfolge zeigt. Inwieweit hier auch die Witterung mit Temperatur und Niederschlag einen Einfluss nimmt, das gilt es in den nächsten Jahren noch weiter zu beobachten.
Niederösterreich ist gemeinsam mit dem Burgenland und einzelnen Flächen in Wien das wichtigste Verbreitungsgebiet der Großen Kuhschelle und der Schwarzen Kuhschelle in Österreich und trägt deshalb besondere Verantwortung zur Sicherung dieser raren Art. In Niederösterreich finden sich die Vorkommen hauptsächlich an der Thermenlinie, im Bereich des Leithagebirges, an der Grenze zwischen dem Wald- und Weinviertel und in der Wachau. Die Kuhschelle ist streng geschützt und darf keinesfalls gepflückt werden.